Warum Spielen so wichtig ist

Kinder unterscheiden nicht zwischen Lernen und Spielen, sie lernen beim Spiel (Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer)

Spielen fördert motorische Fähigkeiten

Spiele, bei denen schnelles Zugreifen gefordert wird, schulen die Motorik. In Bewegungs- und Geschicklichkeitsspielen können neben Gleichgewicht und Ausdauer viele Bewegungsabläufe der Hand, des Arms oder des ganzen Körpers geübt werden. Selbst z.B. bei „Mensch ärgere dich nicht“ trainiert vor allem das kleinere Kind beim Fassen der Spielfiguren, beim Hüpfen oder beim Würfeln seine Hand- und Fingermotorik.

Spielen fördert die Sprachentwicklung

In Wort-, Buchstaben- und Sprachspielen wird ganz gezielt der Umgang mit Sprache thematisiert. Aber auch in jedem anderen Spiel verständigen sich die Beteiligten über die Spielregeln, das Spielgeschehen und den Spielablauf. Gerade dann, wenn man sich bei „Menschen ärgere dich nicht“ doch ärgert, kommt man automatisch ins Gespräch.

Spielen fördert die Konzentrationsfähigkeit

Beim Spielen entstehen immer wieder spannende Momente, die jeden Mitspieler konzentriert bei der Sache halten. Jeder kennt den spannenden Moment bei „Mensch ärgere dich nicht“, wenn ein bestimmtes Würfelergebnis erwartet wird. Das Ende eines Spieles ist absehbar und vorgegeben, nur wer bis zum Schluss durchhält, erfährt, wer gewonnen hat.

Spielen fördert die soziale Entwicklung

Beim Spielen entsteht immer ein Miteinander und ein Gegeneinander. Dabei wird das Gewinnen und auch das Verlieren gelernt und verarbeitet: Freude, aber auch Ärger und Enttäuschung werden durchlebt und stärken das Kind zunehmend im Umgang mit Erfolgen und vor allem mit (scheinbaren) Misserfolgen. Der Verlierer bei „Mensch ärgere dich nicht“ erträgt sein Schicksal immer leichter, weil stets die Chance besteht, dass er bei der nächsten Runde zu den Gewinnern gehört.

Spielen fördert die Persönlichkeitsentwicklung

Regeln bestimmen das Spiel und jeder muss sich daran halten, unabhängig von Alter oder Geschlecht. Jeder hat dieselbe Ausgangsposition. Dieser abgegrenzte Rahmen ist bestens dazu geeignet, ohne Wertung eigene (Lebens-) Erfahrungen zu sammeln, verschiedene Verhaltensmuster spielerisch auszuprobieren und somit das Selbstvertrauen zu stärken. Erwachsene, die ihr Kind bei „Mensch ärgere dich nicht“ absichtlich gewinnen lassen, hören irgendwann den Satz: „Ich möchte selbst gewinnen!“

Spielen fördert die Entwicklung von Kreativität

Im Spiel kann man unterschiedliche Vorgehensweisen auszuprobieren und so immer wieder neu, kreative Lösungswege finden. Dabei kann man auch jederzeit gemeinsam die Regeln verändern und verbessern und auf die individuelle Spielgruppe zuschneiden.

(Idee für „Menschen ärgere dich nicht“: Bei Würfelzahl 6 darf man mit jemand den Platz tauschen!)

Spielen fördert die Entwicklung der Intelligenz

Bei Wissensspielen kann nur derjenige gewinnen, der die richtigen Informationen hat. Aber auch bei anderen Spielen müssen Strategien entwickelt und erkundet werden, um ans Ziel zu gelangen. So wird bei „Mensch ärgere dich nicht“ ein Würfelergebnis nur dann optimal ausgenutzt, wenn auch das Verhalten der Mitspieler mitbedacht wird, bevor man die eigene Entscheidung trifft.

Viele Spiele fördern darüber hinaus das logische Denken und das räumliche Vorstellungsvermögen.

Das Wichtigste zum Schluss: Spielen macht Spaß!